Was ist Meditation?
Meditation ist ein uralter Weg, sich selbst in Stille zu begegnen. In dieser Begegnung wird das Gewahrsein auf die eigene Erfahrung gelenkt, z.B. auf den Atem, auf die Empfindungen im Körper oder auf Gedanken und Gefühle. Um nicht in der Flut dieser Eindrücke zu versinken, gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die wie Landkarten und Wegweiser der inneren Landschaft zu verstehen sind. Das Beobachten des Atems z.B. dient dem Verankern der Aufmerksamkeit in der Gegenwart. Durch dieses "Verankern" kann sich innere Ruhe und geistige Klarheit entfalten.
Die Praxis der Meditation
Schon nach kurzer Zeit des Meditierens bemerkt man, dass alle Empfindungen, Gefühle und Gedanken sich in einem Fluss befinden, der unentwegt weiterfließt: Die Erinnerung an einen Streit macht Platz für Wut oder Verletztheit, einer leichten Unruhe folgt eine Phase der Wachheit und Präsenz. Der Meditierende bleibt jedoch neutraler Beobachter all dieser Bewegungen.
Ziel der Meditation
Der Buddha nannte Meditation "die Entfaltung des Herzens". Er lehrte Meditation als einen Weg, auf dem Herz und Geist so groß werden, dass alle menschlichen Erfahrungen darin Platz finden, auch die leidvollen wie Wut, Trauer, Unsicherheit, Verzweiflung u.v.m.
Meditation ist somit mehr als nur geistige Sammlung. Ihre Essenz ist das heilsame Zulassen der eigenen Erfahrungen, ohne sie verändern, festhalten oder vermeiden zu müssen. Die innere Unruhe zu verurteilen und zu bekämpfen verstärkt diese; sie anzunehmen führt dagegen zu Stille und Gelassenheit. Sich selbst auf diese Weise zu begegnen, trägt ein unermessliches Potenzial an Freude und kraftvoller Lebendigkeit in sich.